Kennst du das? Du willst fit werden, mehr Zeit an der frischen Luft verbringen und dabei deinen treuen Vierbeiner nicht zu Hause lassen? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Hund mit der richtigen Herangehensweise zum begeisterten Laufpartner machst. Also Laufschuhe an und los geht's!
Der Check-up beim Tierarzt ist unverzichtbar für einen gesunden Start
Bevor es mit dem Lauftraining losgehen kann, führt kein Weg am Tierarzt vorbei. Nur er kann beurteilen, ob dein Hund körperlich fit genug ist, um längere Strecken zu laufen. Besonders wichtig ist dieser Check bei älteren Hunden, Welpen unter einem Jahr sowie kurzschnäuzigen Rassen wie Möpsen oder Französischen Bulldoggen. Sie sind in der Regel nicht für anstrengende Laufeinheiten geeignet. Besonders geeignet für längere Strecken sind die Hunderassen:
- Deutsche und belgische Schäferhunde (Malinois)
- Dalmatiner und Weimaraner
- Pointer und Setter
- Pudel und Border Collie
Dein Tierarzt wird deinen Hund gründlich durchchecken und dir grünes Licht fürs Lauftraining geben – oder eben abraten, falls gesundheitliche Bedenken bestehen. Neben einer allgemeinen Untersuchung sind auch orthopädische Tests sinnvoll, um Gelenk- und Skelettprobleme auszuschließen. Ist dein Hund fit und du hast das Okay vom Doc, kann's losgehen.
Der Schlüssel zum Erfolg: Langsam anfangen und sich stetig steigern
Der häufigste Fehler von Laufanfängern ist, zu schnell zu viel zu wollen. Doch gerade beim Joggen mit Hund gilt: Langsam anfangen und sich peu à peu steigern. Denn dein Vierbeiner muss sich genau wie du erst an die neue Belastung gewöhnen.
Beginne mit kurzen Laufeinheiten von maximal 15 Minuten und steigere dich dann alle ein paar Trainingseinheiten um jeweils 5 Minuten. Achte auch auf ein moderates Tempo. Dein Hund sollte in der Lage sein, entspannt neben dir her zu traben, ohne zu schnaufen oder die Zunge raushängen zu lassen.
So könnte ein Trainingsplan für Laufeinsteiger aussehen:
Woche | Laufdauer | Häufigkeit pro Woche |
1 | 3x 15 min | 3x |
2 | 3x 20 min | 3x |
3 | 3x 25 min | 3-4x |
4 | 3x 30 min | 3-4x |
5 | 3x 35 min | 3-4x |
6 | 2x 40 min, 1x 30 min | 3x |
7 | 2x 45 min, 1x 35 min | 3x |
Beobachte auf jeden Fall deinen Hund. Bleibt er immer wieder stehen, hechelt stark oder legt sich hin, solltest du dringend eine Pause einlegen. Weitere nützliche Tipps für das Joggen mit Hunden erfährst du hier.
Gut ausgerüstet ist halb gewonnen: Das brauchst du für ein entspanntes Laufen
Hochwertige Laufausrüstung muss nicht teuer sein. Jedoch solltest du dir diese Basics unbedingt zulegen:
- Gut sitzendes, gepolstertes Geschirr
- Elastische Laufleine mit verstellbarem Hüftgurt
- Trinkflasche und Faltnapf für unterwegs
- Kleine, weiche Hundeleckerlis zur Motivation
- Kotbeutel für Häufchen-Pausen
- Warnweste bei Dunkelheit
- Leuchtbekleidung für den Hund bei Dunkelheit
- Pfotenschutz bei extremen Temperaturen
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Tipps zur Streckenwahl
Jogge möglichst in den kühlen Morgen- oder Abendstunden und meide die Mittagshitze. Prüfe vor dem Laufen unbedingt den Boden. Ist der Asphalt zu heiß für empfindliche Hundepfoten? Dann weiche besser auf schattige Wald- und Wiesenwege aus.
Wähle abwechslungsreiche Strecken mit unterschiedlichem Untergrund. Wald, Wiese und Sand sind für die Hundegelenke besser geeignet als harter Asphalt. Achte auch auf ausreichend Wasserstellen, sodass dein Hund unterwegs trinken oder sich abkühlen kann.
Meide bei Hitze unbedingt anstrengende Passagen ohne Schatten. Ein Hitzschlag ist schnell passiert. Klassische Anzeichen sind u. a. starkes Hecheln, taumelnder Gang, glasige Augen und eine hochrote Zunge. Im Notfall hilft es, den Hund an einen kühlen Ort zu bringen, die Pfoten sowie Bauch mit Wasser abzukühlen und zum Tierarzt zu gehen. Noch wichtiger ist es jedoch, dass es zu einer solch gefährlichen Situation gar nicht erst kommt.
Der richtige Laufstil: So klappt's mit der Leine
Gerade zu Beginn ist Joggen an lockerer Leine oft eine Herausforderung. Doch mit der richtigen Technik und etwas Übung finden Mensch und Hund schnell einen gemeinsamen Rhythmus.
Das A und O: Führe deinen Hund immer an entspannter, durchhängender Leine. Er sollte weder permanent ziehen noch ständig hinter dir zurückfallen. Leichte Richtungswechsel korrigierst du am besten mit der Stimme oder einem sanften Leinenimpuls.
Nützlich ist auch ein Kommando wie "Bleib bei Fuß" oder "Lauf schön", das du deinem Hund schon vor den ersten Trainingsrunden beibringst. Belohne ihn unterwegs immer wieder mit einem Leckerli, wenn er aufmerksam neben dir her trabt und sich nicht ablenken lässt.
Abwechslung ist Trumpf: So bleibt die Laufmotivation erhalten
Eintönigkeit ist der Motivationskiller schlechthin – das gilt auch fürs Joggen mit Hunden. Wer will schon ständig ein und dieselbe Runde laufen? Gestalte deine Laufstrecken daher möglichst abwechslungsreich.
Ein guter Mix aus befestigten Wegen, Wiesen und Waldtrails hält deinen Hund bei Laune und beugt Langeweile vor. Baue immer wieder neue Elemente in deine Runden ein, wie beispielsweise:
- kurze Sprints für den Tempowechsel
- Hügel fürs Intervalltraining
- Slalom um Bäume oder Hindernisse -lockere Spielpausen mit Apportierübungen
Wichtig: Übertreibe es nicht und passe das Lauftempo dem Gelände an. In unwegsamem Terrain, etwa auf Waldpfaden mit Wurzeln, ist langsames Jogging angesagt.
Nach dem Laufen ist vor der Erholung: Dos and Don'ts fürs Cool-down
Geschafft – die Laufrunde ist beendet und du bist stolz auf deine Leistung und die deines Hundes. Doch jetzt bloß nicht die Füße hochlegen! Denn nach dem Laufen ist vor der Regeneration.
Gehe die letzten paar Minuten locker aus und lass deinen Hund in Ruhe schnüffeln und markieren. Das entspannt die Muskeln und schont die Gelenke. Zuhause kannst du deinem Vierbeiner dann die Pfoten mit lauwarmem Wasser abspülen, um kleine Steinchen oder Schmutz zu entfernen.
Anschließend heißt es für euch beide, Füße bzw. Pfoten hochlegen. Gerade nach längeren, intensiveren Einheiten braucht der Hundekörper Zeit, um sich zu erholen. Verzichte daher besser auf wilde Spiele oder actionreiche Spaziergänge.
Stattdessen sorgst du mit einer kuscheligen Decke und einer extra Portion Streicheleinheiten für Wohlfühlatmosphäre. Dein Hund wird es dir mit einem zufriedenen Seufzer danken. Und du hast dir jetzt auch ein Päuschen verdient.
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung zum Lauferfolg
Du siehst, mit der richtigen Herangehensweise kann auch dein Hund zum begeisterten Joggingfan werden. Die Erfolgsformel lautet, langsam einsteigen, sich peu à peu steigern und vor allem viel Spaß haben. Denn darum geht es beim gemeinsamen Laufen mit Hund – die Zeit in der Natur genießen, durchatmen und den Alltag für eine Weile vergessen.