Am 15./16.06 2024 trafen sich zehn aktive Hundeführer, mehrere passive Zuschauer und Katharina Haldy zum Unterordnungsseminar in der Nähe von München. Der Wettergott war uns gnädig. Obwohl die WetterApp Regen anzeigte, schien bei Katha`s eintreffen die Sonne vom blauen Himmel und blieb das ganze Wochenende auch.
Am Samstagvormittag gab es einen kurzen Theorieteil, in dem es um Lernverhalten ging und auch auf kritische Themen, wie Zwänge, eingegangen wurde.
Wir hatten eine Jugendliche dabei, deren Platz von Sporthund gesponsert wurde. So konnte Marie mit ihrem Riesenschnauzer Berti, den sie erst seit kurzem von ihrer Mutter übernommen hat, unter Katharinas Anleitung die ersten Schritte im Hundesport machen. Die Beiden machten ihre Sache sehr gut, man konnte über das Wochenende deutliche Fortschritte sehen und am Ende eine sehr schöne, harmonische Unterordnung. Marie traute sich sogar an komplexere Aufgaben wie den Apport. Berti ist nämlich durchaus ein sehr triebiger und noch dazu großer Hund. So viel Gas muss man gehandelt bekommen. Aber auch das konnten die Zwei hervorragend meistern. Sich als jugendliche Anfängerin vor so vielen fremden Menschen zu präsentieren, erfordert eine Portion Mut, aber dank Katha`s Einfühlungsvermögen, den immer richtigen Worten als Ansporn, war die anfängliche Unsicherheit bei Marie schnell vorbei. Danke an Katha für deine wirklich tolle Arbeit mit Marie! Am Ende war Marie Feuer und Flamme und Ihre Mutter wird sich wohl einen neuen Hund für den Sport holen müssen? Danke an Sporthund für das Sponsoring, so wie es aussieht war die Jungendförderung mit diesem Seminarplatz ein voller Erfolg.
Bei den Hunden der restlichen Hundeführer ging es vom elf Monate alten Junghund bis zum achtjährigen erfahrenen „Oldie“, vom Rettungshund, IBGH-, IGP- bis zum Mondioringhund bunt zu. Rassetechnisch waren Malinois, Riesenschnauer, American Bulldog, X-Herder, Rottweiler, Deutsche Schäferhunde und Hovawart vertreten. Vom Anfänger bis zum kurz vor überregionalen Hund war alles dabei, sprich ein schöner Mix aus verschiedenen Rassen und Erfahrungen.
Hauptthema bei vielen Hunden war das halten der Konzentration und der Motivation. Aber auch einige Positionsprobleme, Aufbau vom Apport bis hin zum Voraus, konnten an diesem Wochenende erarbeitet und verbessert werden. Viele Teams zeigten bereits ein sehr hohes Ausbildungsniveau und es wurde bei diesen hauptsächlich am Finetuning gearbeitet. Andere standen noch ganz am Anfang ihrer gemeinsamen Ausbildung und es wurden hier an den Basics gearbeitet.
Es wurde bei einigen Hunden auch prüfungsrelevant gearbeitet, so wurde z. B. das "Voraus" mit begeistertem Klatschen der Zuschauer begleitet, etwas was man selten und noch seltener mit vielen Leuten am Platz übt. Andere Hunde lernten an diesem Wochenende, dass es nicht nötig ist, schüchtern zu sein, wenn viele Menschen auf dem Platz stehen. Auch das ist eine wichtige Lektion für Prüfungen ist, wo man durchaus vorab mal durch eine Menschenmenge durch muss, um zu seiner Vorführung am Platz zu gelangen.
So bunt und vielfältig die Teams waren, so individuell wurde von Katharina auf jedes Team eingegangen. Es wurde klar gezeigt, es gibt kein vorgegebenes "Schema F". So motierten auch mal spontan die Teilnehmer zum Hund, um zu veranschaulichen, wie man mit einem Hund spielt und zu demonstrieren, was beim Hund ankommt. Was macht es mit meinem Hund, wenn ich agiere wie ich bisher agiert habe – da wurden dann schon die ersten Augen geöffnet. Das eigene Verhalten spielt eine sehr große Rolle. Durch das eigene Verhalten kann man so viel beeinflussen, so viel beim Partner Hund verändern.
Das individuelle Eingehen auf einzelne Hund/HF Teams, sowie die von Katha an die Hundeführer gestellte Frage, „was willst DU für dich und deinen Hund?“ ist in meinen Augen enorm wichtig und auch der Grund, warum wir Katha eingeladen haben. Die Zeiten, wo Hunde in ein vorgegebenes System gepresst werden, ist aus meiner Sicht veraltet und führt nicht dazu, dass wirklich jedes Team zusammen Spaß an der Ausbildung hat. Und das ist doch das A und O im Hundesport.
Jeder Hund ist anders, jeder Hund lernt anders, jeder Hund hat andere Anlagen. Der eine Hund braucht einen Hundeführer, der ihn richtig motiviert, der nächste braucht einen Hundeführer, der ihn in seinem Engagement leitet und ihm den richtigen Weg zeigt. Der eine Hund lernt schnell, der andere wird länger brauchen, auch dieses wurde von Katha mehrfach angesprochen, um den Hundeführern klar zu machen, jeder Weg ist anders und das ist ok so. Auch hier im Laufe des Seminars ein Umdenken bei den HF stattgefunden. Der eine oder andere Teilnehmer kam in der Erwartung eine „fertige Lösung“ bzw. „eine fertige Anleitung“ für sich und seinen Hund zu bekommen zum Seminar. Das hat Anfangs zu einigen Denkschwierigkeiten bei dem einen oder anderen Hundeführer geführt, aber Katharina hat den Hundeführern vermitteln können, dass es dieses eine System bei ihr nicht gibt, sondern, dass man selber den jeweils richtigen Weg für sich und seinen Hund finden und gehen muss. Um das zu erreichen, wurde für jedes Team gemeinsam eine individuelle Lösung erarbeitet und natürlich auch umgesetzt. Am Ende waren alle glücklich mit dem für sie aufgezeigten Lösungen und Ansätzen. Sowohl die Hunde, als auch die Hundeführer waren dann am Sonntagnachmittag vor lauter Denken, Umdenken und Mitdenken platt. Ist aber auch anstrengend so viel Input.
So manchen konnte durch den Blick von außen die Augen auf Neues geöffnet werden, so mancher wusste hinterher, dass die eigene Komfortzone auf Dauer nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Am Ende hat jedes Team einen individuellen Wegweiser für sich und seinen Hund erhalten.
Daher noch einmal großes Danke an Katharina, die sich täglich auf jedes Team neu eingestellt hat.
Auch die Zuschauer wurden mit ins Geschehen integriert und zum Beispiel oft nach Ihrer Meinung gefragt, was sie denn sehen würden, wie sie das gezeigte Verhalten interpretieren würden und wie sie es angehen würden. Quasi ein interaktives Seminar für alle.
Zwischen den Einheiten am Platz gab es beim gemeinsamen Mittagessen, bei Kaffee und vor allem sehr vielen leckeren Kuchen noch genug Zeit für alle Teilnehmer sich zu unterhalten und zu fachsimpeln.
Die Veranstaltung wurde von Sporthund gesponsert, das bedeutet, sie wurde im Vorfeld von Sporthund beworben, es wurde wie oben erwähnt ein Platz für eine/n Jugendliche/n bereit gestellt, und es gab am Ende für jeden Teilnehmer ein kleines Geschenk in Form von Leinen, T-Shirts, Fährtengegenständen usw. daher an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Sporthund! So großzügiges Sponsoring ist eher selten geworden.