Feines Näschen gefragt

Mantrailing

… die Suche nach einer ganz bestimmten Person – nämlich immer genau der, deren Individualgeruch dem Hund am Start als Referenzgeruch präsentiert wird – ist wohl eine der anspruchsvollsten Nasenarbeiten für Hund und Mensch.

Bei der Suche nach vermissten Menschen (oder Tieren = Pettrailing) und in der Polizeiarbeit sind Personensuchhunde nicht mehr wegzudenken, aber auch im Familien- und Sporthundebereich wird Mantrailing immer beliebter.

 

Wie arbeitet ein Mantrailingteam?

Mantrailer suchen im Individualgeruch des Vermissten. Der wird bestimmt durch Genetik und Lebensgewohnheiten und ist für den Hund verfolgbar, da Menschen auf ihrem Weg von Bakterien besiedelte, abgestorbene Hautzellen, Körperflüssigkeiten und andere Geruchsmoleküle „verlieren“.

Im Gegensatz zu einem sich an Bodenverletzungen orientierenden Sportfährter, muss der Mantrailer folglich auch nicht auf dem Laufweg der zu suchenden Personen arbeiten, sondern dort, wo er den entsprechenden Geruch findet.

Da wir die Verteilung des Geruches als Menschen oft nur erahnen können, benötigt der Hundeführer die Fähigkeit, das Suchverhalten des Hundes zu lesen, denn bei aller Selbstständigkeit in der Suche gibt es schon ein paar Dinge, die unsere Hunde lernen sollen: Sie sollen immer den frischesten Geruch des Vermissten arbeiten, uns aber auch sicher anzeigen, wenn sie keinen frischeren Geruch mehr finden und nicht selber ins Stöbern oder Stürzen verfallen, sie dürfen nicht auf älteren Geruch, eine andere Person oder Wildgeruch wechseln, auch wenn der eigentliche Geruch gerade sehr schwierig zu arbeiten ist u.v.m.

 

Wie profitieren Hunde vom Mantrailing?

Wie alle Disziplinen der Nasenarbeit ist auch das Mantrailing für den Hund extrem anstrengend. Die hohe Atemfrequenz des Schnüffelns und die damit verbundene Erhöhung der Körpertemperatur, die Belastung durch das Laufen, die mentale Anstrengung durch die anhaltende Konzentration und Interpretation der Geruchsverteilungen – Mantrailing führt zu zufriedenen, ausgelasteten Hunden.

Besonders zwei Neurotransmitter machen das Glück komplett: Dopamin sorgt während des Trails für ein selbstbelohnendes, stabiles, freudig erregtes Verhalten und am Ziel sorgen Endorphine für die verdiente, glückliche Entspannung.

Der HundeFÜHRER allerdings wird beim Trailen zum TeamPARTNER. Es gilt: Immer der übernimmt die Führung, der es in diesem Moment besser kann. Vertrauen und Achtsamkeit müssen gelebt werden. Oft sieht man, dass dies auch im Alltag die Beziehung zwischen Hund und Mensch auf ein neues Level hebt.

Du ahnst es wahrscheinlich schon: Mantrailing ist eine tolle „Therapie“ für besondere Hunde und zerrüttete Hund-Mensch-Teams. Hunde erleben Selbstwirksamkeit, treffen eigene Entscheidungen, die zum Erfolg führen, erleben Vertrauen, wachsen in ihrer Souveränität, lernen den Umgang mit Außenreizen und sind ganz einfach glücklicher. Die Menschen verändern ihren Blick auf den Hund: weg vom Problemverhalten – hin zu seinen unglaublichen Fähigkeiten. Das verändert die Beziehung und damit lösen sich viele Probleme von ganz allein.

 

Welcher Hund kann trailen?

Wir beginnen mit unseren acht Wochen alten Welpen spielerisch zu trailen, starten aber bei Kundenhunden auch mit Senioren. Auch Tierschutzhunde, besonders aus Jägerhand, sind häufig begeisterte Quereinsteiger. Die Voraussetzung ist, dass der Hund Spaß an dieser Tätigkeit hat und keine gravierenden, gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen. Brachycephale Rassen sind aufgrund der schlechten Thermoregulation sehr kritisch zu sehen.

 

Fördert das Trailen Jagdverhalten?

Bei Jagdhunden ist das Mantrailing ein toller Jagdersatz. Beginnt man mit Hütehunden oder Sichtjägern sehr früh zu trailen, lernen sie jedoch tatsächlich ihre Nase auch über längere Strecken zu benutzen.

 

Jetzt geht’s los?

Nun könnte eine Erklärung folgen, wie man mit dem Mantrailing beginnt, aber die wirst du hier aus gutem Grund nicht finden. Es gibt viele gute Arten, einem Hund das Spiel zu erklären und ein guter Trainer wird immer die richtige Methode für Hund und Mensch wählen. Und damit sind wir bei einem wichtigen Thema: Suche dir einen guten Trainer! Wie du den findest? Schau dir seine Ausbildungen an und im Idealfall Videos seiner eigenen Hunde. Wie arbeiten die? Selbstständig und motiviert? Gibt es Videos von doppelblinden (kein Mitgehender kennt den Trailverlauf und das Ziel) Trails? Sehr gut! Das spricht für ehrliche Arbeit. Kann dir der Trainer sein Vorgehen in jedem Fall begründen? Ist ihm kein Hinterfragen zu viel? Achtet er auf die individuellen Bedürfnisse deines Hundes und auch von dir? Dann bist du schon einmal nicht ganz verkehrt.

 

Was braucht man an Equimpment im Mantrailing?

Bevor ich im zweiten Teil dieses Blogs darauf eingehe, sei zuletzt aber noch eine dringende Warnung ausgesprochen:

Mantrailing macht süchtig – Hund und Mensch!

Überlegt euch also gut, ob ihr mit diesem wunderschönen, aber zeitaufwendigen Hobby beginnen möchtet! Es ist ein verführerisch faszinierendes Gefühl, mit seinem Hund als Einheit in den Trail-Flow einzutauchen.

Hier gehts zum Teil 2: Equipment fürs Mantrailing

 

Unsere Autorin Annica Quast ist Hunde- und Mantrailingtrainerin (Mantrailing Freaks Frankenpfalz), trailt mittlerweile mit dem fünften Hund und ist der Leidenschaft komplett verfallen.

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