Ist aller Anfang wirklich schwer?

Lust oder Frust am Hundesport – Oder ist wirklich aller Anfang schwer? 

Hundesport – ein Hobby mit vielen verbindenden Elementen. Ob jung, ob alt. Ob Rassehund oder Mix. Es gibt für nahezu jeden etwas Passendes in der großen Welt des Hundesports. Aber wo viel Miteinander ist, gibt es auch viel Konfliktpotenzial. Abwertende Kommentare wie “Die hat ja noch nie einen Hund auf großen Prüfungen geführt. Was weiß die schon?", hat sicher jeder schon einmal direkt oder indirekt mitbekommen.

Doch was ist denn nun wichtiger: Erfahrung oder Intuition? Und was macht man denn nun als Newbie? Diese Frage beschäftigt viele Hundesportler, oftmals vor allem junge motivierte Einsteiger die Spaß am Ausbilden haben oder an Wettkämpfen teilnehmen möchten.

 

„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen." 

Das sagte Kurt Tucholsky einst. Wenn auch recht provokant, ist an dieser Aussage sicherlich auch ein Fünkchen Wahrheit. Es gibt sie nämlich, die ewig Gestrigen. Die “Das haben wir schon immer so gemacht!"-Felsen. Die grauen Eminenzen von früher. Wer so platt denkt und handelt macht sich und seinem Hund das Leben an vielen Stellen sicher unnötig schwer. Denn nichts ist so beständig wie der Wandel. Und Hundesport von vor 35 Jahren will man heute weder sehen, noch wirklich praktizieren. Kein Mensch oder Hund, keine Prüfungsordnungen, Tierschutzgesetze, noch der Zeitgeist sind stehen geblieben. Worin soll also der Mehrwert versteckt sein sich nicht weiterzuentwickeln? Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Manch Ausbilder hält so sehr an seinen Idealen fest, dass das Korsett für viele Schüler schnell zu eng wird.

 

Vorausübung IGP UnterordnungOder ist Erfahrung doch unbezahlbar?

Wer noch nie an einer Rose gerochen hat wird den Duft nicht nachempfinden können. Wer noch nie von einem Hund gebissen wurde, wer noch nie mit einem Pulverfass aufgrund der Rasse zusammengelebt hat, noch nie mit seinem Hund unter einer Decke gekuschelt hat, oder zusammen querfeldein gestromert ist, kann vielleicht mit viel Empathie und Offenheit versuchen sich vorzustellen wie es sich anfühlt, aber es eben nicht wirklich nachempfinden. Manche Dinge muss man einfach selbst erleben, um mitreden zu können. Das kommt aber bei entsprechender Offenheit und Neugierde mit der Zeit.

Erfahrung gibt viel Kraft und Stabilität, dass der eigene Plan funktionieren wird. Durch mehrfaches Üben bekommt man mit der Zeit Routine und entwickelt einen roten Faden. Das schafft Vertrauen und innere Ruhe. Somit kann man manch Trainer verstehen der mit viel Energie und Zeit seine Schützlinge begleitet, dafür aber auf seinen etablierten Weg besteht.

Erfahrung spielt zweifellos eine wichtige Rolle. Denn mit jahrelangem Training sammelt man Wissen über das Verhalten der Hunde, lernt, wie man am besten mit ihnen kommuniziert und entwickelt Strategien, um das Beste aus dem Team herauszuholen. Erfahrene Hundesportler haben oft schon viele Wettkämpfe hinter sich und wissen, was es braucht, um erfolgreich zu sein. Man entwickelt mit der Zeit seine eigene Handschrift und weiß wie die Zahnrädchen der Ausbildung erfolgreich ineinandergreifen.

 

Und die Intuition?

Es gibt Sie: Die Rohdiamanten im Hundesport. Menschen mit einem tollen Gefühl für Tiere, dem passenden Timing. Menschen mit dem gewissen Etwas. Sie handeln intuitiv richtig, haben einen Draht zu Hunden und vollbringen großartiges. 

Intuition kann man eben auch nicht kaufen oder ersetzen und sie ist so wichtig im Zusammenwirken mit Hunden. Manchmal muss man einfach auf sein Bauchgefühl hören und das Vertrauen in sich und den eigenen Hund haben. Intuitive Entscheidungen können oft überraschend erfolgreich sein und zu unerwarteten Erfolgen führen.

 

SchutzdienstarbeitBalance ist das Optimum 

Es ist also nur logisch, dass eine Balance zwischen Erfahrung und Intuition eine prima Mischung wäre. Erfahrung allein reicht nicht aus, um im Hundesport erfolgreich zu sein. Aber auch die Intuition wird ohne das nötige Know-how ihre Grenzen haben oder zu Fehlern führen. Es gilt also, die beiden Komponenten miteinander zu verbinden und zu einer harmonischen Einheit zu verschmelzen.

Die Lerngesetze sind für alle gleich, das heißt, egal ob du deinen ersten oder zwanzigsten Hund ausbildest, die Grundlagen kann jeder nutzen. Alles zu seiner Zeit. Jeder Hundesportler muss seinen eigenen Erfahrungen machen dürfen und die Verantwortung für seine Entscheidungen übernehmen. Denn was für den einen richtig ist, muss für den anderen nicht unbedingt passen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ein stimmiges Umfeld wird dabei sicherlich hilfreich sein.

Vielleicht stehst du gerade am Anfang deiner Hundesportzeit oder du bist schon so lange als Ausbilder dabei und etwas müde. Dann wäre ein 360° Blick sicher eine gute Idee. Mir hat mal ein sehr schlauer Ausbilder gesagt „Es gibt drei Arten von Sportlern. Manche können es prima selbst in die Praxis umsetzen, manche können ausgezeichnet erklären und ganz wenig können beides wirklich gut.“

Wenn du also gerade vielleicht am Hadern bist ob du auf deinem bisherigen Pfad bleiben sollst, oder dir ein neues Umfeld suchst, hilft dir ein Perspektivwechsel sicher weiter. 

Am Ende zählt vor allem eines: Der Spaß am Hundesport. Denn nur wer mit Freude bei der Sache ist, kann auch erfolgreich sein und die ein oder andere Niederlage überwinden. Also, finde deinen eigenen Weg, vertraue auf dich, mache Erfahrungen und höre auf dein Bauchgefühl. Nur so kannst du im Hundesport dein volles Potenzial entfalten und erfolgreich sein.

 

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