Sportgerät und Schi Schi Tutnix

Hundesportler vs. Alltags-Hundebesitzer?  

Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede?

 

Wenn es um die Ausbildung von Hunden geht, stehen oft ganz unterschiedliche Ansätze und Ziele im Raum. Während Hundesportler oft auf Konditionierung und Training setzen, verfolgen klassische Alltagshundehalter oft eine eher alltagsorientierte Herangehensweise. Doch wo liegen die tatsächlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Welten? Wo gibt es Überschneidungen, welche alle Hundehalter sinnvoll nutzen können, um unseren Vierbeinern eine artgerechte Auslastung und uns einen entspannten Alltag zu ermöglichen?

 

Vorurteile und Halbwissen

„Die sehen Hunde nur als Sportgeräte! Zwang, Zwingerhaltung und Gebrüll wird da praktiziert!“ ist meist das Vorurteil von Alltagshundebesitzern gegenüber dem Hundesportler, wohingegen das Vorurteil „Alles nur Schi Schi und nervige Tutnix-Hunde!“ von der anderen Seite ausgeht. Unnötig befeuert von medialen Selbstdarstellern, welche bewusst Keile zwischen einzelne Gruppierungen von Hundehaltern treiben und sich über gezielte Provokationen selbst profilieren. Doch wie immer sind Pauschalaussagen selten zutreffend. 

 

Ziele fest im Blick 

Schon bei der Auswahl des Hundes haben die meisten Hundesportler ihre sportlichen Ziele im Blick. Die Entscheidung über Rasse, Welpe oder doch eher ein älterer Hund, wird meistens bereits durch die Sportart, welche ausgeübt werden soll, definiert. Hundesportler sind in aller Regel darauf bedacht, ihre Hunde körperlich und geistig optimal zu fördern und fordern. Durch verschiedene Disziplinen wie Fährte, Agility, Obedience, IGP, THS, Dogdance, Hoopers (siehe Sporthund Podcast #6) und vieles andere erhalten die Vierbeiner die nötige Auslastung und Beschäftigung. Dabei wird oft auf klassische Konditionierung zur Vermittlung von gewünschtem Verhalten gesetzt. Hierbei wird der Hund in der modernen Ausbildung zum großen Teil durch positive Verstärkung konditioniert. Ein Beispiel hierfür wäre das Clickertraining, bei dem der Hundeführer mittels eines akustischen Signals das gewünschte Verhalten des Hundes markiert und danach mit Futter oder Spielzeug belohnt. Das funktioniert auch in vielen Elementen wirklich gut und man kann großartiges erreichen. Manch einer vergisst jedoch, dass diese (sportliche) Konditionierung keine Erziehung ersetzt. Es klingt vielleicht unglaublich, aber so manch erfolgreicher Medaillensammler hat z.B. nie gelernt, vernünftig an der Leine zu laufen und zieht Herrchen oder Frauchen hinter sich her. 

 

„Nur“ Alltagshundehalter?!

In der großen Bandbreite der Hundehalter gibt es auch die reinen Alltagshundehalter, die oftmals eher zufällig den jeweiligen Hund haben und gemeinsam passende Interessensgebiete entdecken. Ihre Hunde führen sie oftmals eher bedarfs- und alltagsorientiert. Sie legen den Schwerpunkt auf ein harmonisches Miteinander im jeweiligen Alltag. Im täglichen Umgang wird oft mit weniger Trieb und Aufregung mit dem Hund zusammengearbeitet. Und damit kommt der überwiegende Teil der Hundehalter sehr nah an seine Idealvorstellungen. Hat man als Halter Lust, Laune und Zeit, bringt man seinem Vierbeiner Tricks wie Socken ausziehen, Pfote geben oder aufräumen bei. Auch hier kommen oftmals der Clicker und die klassische Konditionierung zum Einsatz.
Hier, da und dort tun sich mit der Zeit jedoch manchmal Probleme auf, welche den Alltag störend beeinflussen. Manch einer macht sich um tatsächliche Kontrolle von Trieb und Konflikten erst dann Gedanken, wenn die Einschränkung der eigenen Komfortzone es erfordert. Auf der Suche nach Hilfe, Anregungen und Alternativen kommt man als Hundehalter oftmals in Berührung mit der großen Vielfalt des Hundesports. Denn in jeder Sportart wird auf unterschiedliche Weise mit den Trieben und Impulsen der Hunde aktiv gearbeitet.

 

Also doch Hundesport für alle?  

Auf der Suche nach der richtigen Sportart sollte man sich als Neuling nicht von veralteten Gruselgeschichten aus der Rubrik „Hundewissen-Gossip“ abschrecken lassen. Die Realität ist mittlerweile zum Glück fast immer eine Andere. Hundesport ist Teamsport zwischen Menschen und Hunden, jedoch auch untereinander zwischen den Hundebesitzern. Wettkämpfe stehen nicht immer im Fokus und es gibt in Vereinen oft reine Fun-Gruppen. Direkt und indirekt wird den Haltern vermittelt wie sie mit unterschiedlichen Trieblagen ihres Hundes umgehen und ihrem Vierbeiner auch in kritischen Situationen eine gute Führung bieten zu können. So kann manchem Team ein einschränkender Dauer-Schleppleinen-Alltag erspart werden. Viele einstigen Schnupperkandidaten konnten so schon ihre Leidenschaft für eine gemeinsame Sportart entdecken. Die artgerechte Beschäftigung und Kontrolle von Trieb und Frustration werden im Agility, IGP, THS und anderen Sportarten ebenso vermittelt, wie eine gute Kommunikation zwischen Halter und Hund in herausfordernden Situationen. 

 

Clever kombinieren

Wo kann uns also Hundesport im Alltag helfen? Durch das Training und die Beschäftigung im Hundesport können wir die Bindung zu unserem Vierbeiner stärken und Vertrauen aufbauen, denn gemeinsame Erlebnisse stärken den Zusammenhalt und das Verständnis füreinander. 
Fast schon nebenbei erhalten die Hunde die Möglichkeit, sich körperlich und geistig zu betätigen, was sich positiv auf ihr allgemeines Wohlbefinden auswirkt. Dabei gibt es eine große Bandbreite welche nahezu allen Hunden, egal ob alt oder jung und auch älteren Haltern, verschiedene Möglichkeiten bieten. Es ist wichtig die Bedürfnisse und Grenzen unseres Hundes zu respektieren und gemeinsam daran zu arbeiten, eine gute Balance zwischen Erziehung und Auslastung zu finden. Das erfordert ein gewisses Grundverständnis, welches die genetischen Bedürfnisse und das Lernverhalten des jeweiligen Hundes angeht. 


Vielen Hundesportlern wäre hingegen gut geraten, wenn sie das Thema Alltagstauglichkeit hin und wieder etwas mehr in den Fokus stellen würden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Leinenführigkeit. Am Ende wollen beide Gruppen dasselbe: Einen zufriedenen Hund, der als Teil der jeweiligen Familie mitwirkt.

 

Keine künstlichen Grenzen

Abschließend können wir sagen, dass es nicht darum geht, sich für eine Sache zu entscheiden, sondern vielmehr beide Haltungen miteinander zu verknüpfen und das Beste aus Varianten für sich und seinen Hund zu nutzen. Es ist wichtig, smart zu trainieren und auf die Bedürfnisse unseres Hundes einzugehen, anstatt auf Erfolg um jeden Preis zu setzen. Denn im Kern geht es darum, eine vertrauensvolle Beziehung zu unserem Vierbeiner aufzubauen und ihn artgerecht zu fördern. Train smart, not hard - nur so können wir gemeinsam erfolgreich sein und unseren Hunden ein erfülltes und glückliches Leben bieten.

 

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