Obst und Gemüse für Hunde

Wichtig zu wissen: Ein gesunder Snack ist nett, doch große Mengen sind für eine artgerechte Ernährung von Hunden nicht notwendig. Zumindest nicht, wenn Du Deinen Hund ein Alleinfuttermittel in den Napf füllst. Es muss so zusammengestellt sein, dass es ihn bei ausschließlicher Verwendung langfristig mit allem versorgt, was er braucht. Wenn Du allerdings barfst oder ein Einzelfuttermittel verwendest, bist Du selbst für die bedarfsgerechte Zusammenstellung des Futters verantwortlich. Dann sollte auch ein gewisser Anteil an Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen, denn in der freien Wildbahn fressen ihre Vorfahren, die Wölfe, auch die vorverdauten Inhalte aus dem Magen ihrer Beute mit. Darüber erhalten sie alle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die sie brauchen. Denn während Vitamin C zwar für Hunde kein essentieller Nährstoff ist, da ihr Körper es selbst bilden kann, müssen Hunde ihren Bedarf an allen anderen Nährstoffen genauso über das Futter decken wie wir Menschen auch.

Obst und Gemüse liefert Deinem Hund wichtige Inhaltsstoffe

Obst und Gemüse sind eine wertvolle Quelle für zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und Mineralstoffe sein. So liefern 100 Gramm Karotten beispielsweise nennenswerte Mengen an Vitamin A (1500 Mikrogramm), Blumenkohl an Vitamin B (1000 Mikrogramm), Kohlrabi an Eisen (475 Mikrogramm), Aprikosen an Carotinoiden (1800 Mikrogramm) und Bananen an Kalium (367 Milligramm). Sie alle übernehmen im Körper lebensnotwichtige Aufgaben. Das Beta-Carotin wird im Körper bedarfsgerecht in Vitamin A umgewandelt und aus diesem Grund auch Provitamin A genannt. Vitamin A trägt unter anderem zur Erhaltung gesunder Haut, normaler Sehkraft, dem Immunsystem und dem Eisenstoffwechsel bei. Vitamin E schützt die Zellen des Hundes vor oxidativem Stress, Vitamin B5 wird unter anderem zur Bildung von Hormonen und Neurotransmittern gebraucht. Vitamin B6 trägt unter anderem zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei. Kalium ist für Muskeln und Blutdruck wichtig, Eisen für die Bildung der roten Blutkörperchen. Zink ist – ebenso wie Mangan – ein wichtiger Bestandteil von Enzymen und zudem für eine gesunde Haut, Fell und Krallen lebenswichtig. 

Obst und Gemüse schmeckt roh oder gekocht

Bedenke allerdings, dass die wertvollen Inhaltsstoffe für Deinen Hund nicht ohne weiteres gut verfügbar sind. Der Satz „gut gekaut, ist halb verdaut“ gilt auch für Hunde: alle Lebensmittel – auch Obst und Gemüse - müssen gut zermahlen werden, um die Zellwände zu zerreißen und ihre wertvollen Inhaltsstoffe freizugeben. Dafür ist ihr Gebiss aber nicht geeignet. Mit ihren scharfkantigen Backenzähnen können Hunde zwar große Futterstücke zerreißen, die großflächigen Mahlzähne fehlen ihnen aber. Mit Fasern und Schalen tun sich Hunde daher schwer. Außerdem ist ihr Darm zu kurz. Falls Du täglich das Geschäft Deines Hundes inspizierst, werden Dir darin vielleicht die Überreste aufgefallen sein, nachdem Dein Hund zum Beispiel Gurke, Mais oder Karotte bekommen hat. All das tut seiner Begeisterung zwar keinen Abbruch, wenn er ein Stück Obst oder Gemüse ergattern kann, doch von den wertvollen Inhaltstoffen wird er nicht profitieren. Besser ist, das Obst und Gemüse zu kochen oder langsamer Hitze zu dämpfen und anschließend zu pürieren. Beim Garen geht zwar ein Teil der hitzeempfindlichen Vitamine verloren, aber das Obst und Gemüse wird insgesamt auch bekömmlicher.

Obst und Gemüse, der kalorienarme Snack für Deinen Hund

Gemüse ist auch ein toller Snack, falls Dein Hund ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat. 100 Gramm einer Salatgurke zum Beispiel liefern gerade mal 12 Kilokalorien. Das liegt unter anderem daran, dass sie nahezu kein Fett (nur rund 0,2 Gramm), aber sehr viel Wasser (rund 96 Gramm) enthält. 100 Gramm eines Kohlrabis kommen gerade mal auf 24 Kilokalorien. Bei Obst sieht die Sache etwas anders aus. Obst schmeckt süß, weil es Fruchtzucker enthält. 100 Gramm Apfel kommen daher immerhin auf rund 54 Kilokalorien, 100 Gramm Banane sogar auf 88 Kilokalorien. Ungeeignet für Hunde sind Trockenfrüchte. Durch den Wasserverlust beim Trocknen werden alle übrigen Inhaltsstoffe aufkonzentriert, so dass sie zuletzt zu fast 70 Prozent aus Fruchtzucker bestehen. 100 Gramm einer frischen Aprikose haben deshalb ungefähr 43 Kilokalorien, getrocknete 240 Kilokalorien. Außerdem sind Trockenfrüchte klebrig und bleiben an den Zähnen haften. Das ist für Hunde, die sich eben nicht danach die Zähne putzen, noch schädlicher als für Menschen. Dafür enthalten viele Obst- und Gemüsesorten Ballaststoffe. Diese schwer verdaulichen Kohlenhydrate quellen im Magen schon auf, füllen ihn und sorgen für ein angenehmes Sättigungsgefühl. Außerdem erhöhen Ballaststoffe das Stuhlvolumen, beschleunigen dadurch die Passagezeit im Darm und unterstützen so eine gesunde Verdauung.

Manches Obst und Gemüse ist für Hunde giftig

Bitte beachte, dass nicht alle Sorten für Hunde verträglich sind. Manche sind nur schwer verdaulich, andere sogar giftig und können lebensbedrohliche Vergiftungen hervorrufen. Bei allen grundsätzlich giftigen Inhaltstoffen gilt: Die Dosis macht das Gift, weshalb die individuell verträgliche Menge stark von der Größe des Tieres abhängt. Ein 40 Kilogramm schwerer Bobtail verträgt mehr als ein drei Kilogramm schwerer Yorkshire-Terrier. Außerdem sind manche Hunde durch Vorerkrankungen anfälliger für das Auftreten von Symptomen als andere.

Obstkerne enthalten Blausäure

Der Verzehr von Steinobst, wie Kirschen, Pfirsich oder Pflaumen wäre für Hunde unbedenklich, wenn der Kern nicht wäre. Da ist einmal die Verletzungs- und Verstopfungsgefahr, denn die Speiseröhre passieren sie meistens noch ungehindert, können sich aber im Darm verfangen und bei sehr kleinen Hunden sogar zu einem Verschluss führen. Zudem enthalten die Kerne vieler Obstsorten Amygdalin, aus dem sich Blausäure (Cyanid) freisetzen kann. Blausäure hemmt ein wichtiges Enzym, das für die Zellatmung zuständig ist und innerhalb von Sekunden zum Tod führen kann. Da nicht vorhersehbar ist, ob die Kerne Deinen Hund im Ganzen wieder verlassen oder sie ihren gesamten Blausäure-Gehalt freisetzen, solltest Du die Kerne immer entfernen, wenn Du ihm Steinobst gibst. Große Mengen blähen übrigens, genau wie Menschen auch.

Avocado enthält Persin

Die Avocado ist für Menschen ein Superfood, obwohl alle überirdischen Pflanzenteile – vor allem Blätter, Schale und Kern – Persin enthalten. Trotzdem ist der Inhaltstoff kaum bekannt, vielleicht, weil das reife Fruchtfleisch nur Spuren davon enthält und es als ungefährlich für den Menschen gilt. Anders für unsere Haustiere: bei ihnen greift Persin den Herzmuskel an und kann Ödeme auslösen. Am besten untersucht wurde die Persin-Vergiftung an Mäusen, während zuverlässige Daten zur letalen Dosis bei Hunden fehlen. Problematisch ist für Hunde auch der Kern der Avocado. Durch seine reine Größe besteht Erstickungsgefahr, wenn ein Hund ihn verschlucken sollte.

Rohe Hülsenfrüchte enthalten Phasin

Ungekochte Hülsenfrüchte stellen nicht nur für Hunde, sondern auch für Menschen eine Gefahr da. Rohe Bohnen, Erbsen und Co. enthalten den Giftstoff Phasin, das die Proteinbiosynthese im Dünndarm hemmt und die roten Blutkörperchen verklumpt. Der Verzehr größerer Mengen kann daher tödlich sein. Phasin ist allerdings hitzeempfindlich und wird durch ausreichendes Kochen zerstört. In gekochtem Zustand können Hülsenfrüchte eine wichtige Proteinquelle für Hunde sein.

Nachschattengewächse enthalten Solanin

Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Paprika, Tomaten und Auberginen enthalten Solanin. Generell gilt: je grüner und unreifer die Frucht, desto höher ist der Gehalt. Grüne Tomaten, grüne Paprika und keimende Kartoffeln haben daher im Hundenapf nichts verloren. In reifen Früchten ist jedoch nur noch wenig Solanin enthalten. Gekochte Kartoffeln können problemlos verfüttert werden, gegen ein kleines Stück rote Tomate oder Paprika spricht theoretisch auch nichts. Allerdings lässt sich keine genaue Aussage treffen, wie groß die Menge sein darf. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, lässt sie weg.

Knoblauch und Zwiebeln enthalten Alliin

Knoblauch gilt als gutes Hausmittel, um Parasiten wie Zecken und Flöhe vom Hund fernzuhalten. Allerdings ist er als Repellent in Verruf geraten, denn seine schwefelhaltige Aminosäure Alliin zerstört das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen und kann deshalb zu einer Anämie führen. Das Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich hat die toxische Dosis für Hunde mit fünf Gramm Knoblauch pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag angegeben. Es ist also sinnvoll, bei der Fütterung deutlich unter dieser Dosierung zu bleiben. Nicht empfohlen wird Knoblauch asiatischen Hunderassen wie dem Akita und dem Shiba Inu, die ein angeborenes Risiko für fehlgebildete rote Blutkörperchen haben.

Weintrauben und Rosinen enthalten Weinsäure

Es sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen Hunde nach dem Fressen von Weintrauben und Rosinen an Nierenversagen gestorben sind. Warum, war lange unklar, doch kürzlich ist die Weinsäure als Verdächtiger ins Visier der Forscher gerückt. Sicher ist, dass nicht alle Hunde mit Vergiftungserscheinungen reagieren. Ob es aber die Rasse ist, das Alter, mögliche Vorerkrankungen oder die jahrelange Gewöhnung – niemand weiß, was die einen Hunde empfindlich macht und andere nicht. Deshalb solltet Ihr unbedingt darauf achten, dass Euer Hund weder Weintrauben noch Rosinen frisst.

Fahre sofort zum Tierarzt, wenn sich Dein Hund vergiftet hat

Wenn Du bemerkst, dass sich Dein Hund nach dem Fressen eines dieser Lebensmittel auffällig verhält, besteht akuter Verdacht auf eine Vergiftung. Zu den häufigsten Symptomen zählen Durchfall, Erbrechen, übermäßiger Speichelfluss, Schwäche, Zittern, Krämpfe und Fieber. Manchmal können andere Symptome hinzukommen, wie Blutungen an den Schleimhäuten oder Aggressivität. In jedem Fall gilt es schnell zu handeln und mit ihm sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Doch auch, wenn Euer Hund solche Symptome zeigt, ohne dass Ihr einen Zusammenhang zu seinem Futter herleiten könnt, solltet Ihr ihn schnell untersuchen lassen. Die Therapie erfolgt ausschließlich symptomatisch.

Wie kann ich eine Vergiftung verhindern?

Versuche Deinem Hund von Anfang an beizubringen, dass er nichts vom Tisch bekommt und dass er möglichst nichts von der Straße auflesen soll. Erziehe auch Deine Familienmitglieder, Verwandten und Besucher dahin, dass sie dem Hund nicht eigenmächtig irgendwelche Snacks geben sollen. Leider wissen immer noch zu wenige Menschen, dass manches gesund wirkende Obst und Gemüse für Hunde hochgiftig sein kann. Klärt deshalb jeden, der Kontakt zu eurem Hund hat, darüber auf. Nur so könnt ihr ihn vor versehentlichen Vergiftungen schützen.

 

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